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Warum ich ein Buch schreibe

  • Autorenbild: Emanuel Leicht
    Emanuel Leicht
  • 15. Juni 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Juli 2022


Auf die Idee, ein Buch zu schreiben, kam ich aus zwei Gründen:

1. Ich habe sehr viel Fantasie.


2. Ich schreibe gerne ausführliche und gut formulierte e-mails.

Klingt wie ein Scherz? Ich weiß. Ist es aber nicht.


2013, in den Winter-Semesterferien der Uni, lag ich im Heimat-Urlaub mit hochgelegten Füßen auf der Couch und und ließ meine Seele baumeln. Das Semester war gut verlaufen, bald war Weihnachten, und am Berg vor der Haustür konnte ich im hohen Schnee Skifahren.

Es war eine gute Zeit.


Die Sache hatte nur einen Haken: Immer, wenn ich zu sehr entspanne, werde ich übermäßig kreativ.

An diesem Tag äußerste es sich darin, dass ich voll Tatendrang anfing, über eine ganz bestimmte Frage nachzudenken.


Ich sagte zu mir:


Du studierst Elektrotechnik, liebst es und bist gut darin. Eines Tages kannst du damit ein stattliches Gehalt verdienen und einen Job haben, der dir Spaß macht.

Aber WAS WÄRE, wenn es etwas gäbe, dass noch besser zu dir passt? Nicht nur 90 %, sondern

110 %? Bevor du dein Studium abgeschlossen hast, solltest du darüber nachgedacht haben, einfach nur, damit du nichts übersehen hast.


Umgeschrieben hieß das für mich:

Besitze ich vielleicht ein Talent, das wirklich einzigartig ist? Eine bestimmte Fähigkeit, die man sich nicht "einfach so" anstudieren kann, wie das Wissen über Strom? Und falls ja, könnte ich etwas sinnvolles damit machen?


Ja, solch ein Talent – ein Geschenk – besaß ich tatsächlich.

Spoiler: Es ist nicht das Schreiben (schön wär's...).


Nein, etwas ganz anderes:

Seit ich denken kann, bin ich hochprofessioneller Tagträumer. Ich schweife ab in Gesprächen, beim Musikhören, beim Arbeiten, bei Hörbüchern, ja sogar beim Fernsehschauen.

Zu meinem dreißigsten Geburtstag bekam ich von meinen besten Freunden eine Karte mit Wünschen für mein weiteres Leben geschenkt. Der beste Punkt darauf war: „An einem mindestens 30sekündigen Gespräch teilzunehmen, ohne zu Träumen."


Das klingt vielleicht komisch, aber zu einem ganz normalen Tag gehört für mich auch, dass ich durch Fantasiewelten fliege, ein Superheld bin, James Bond-Auftritte hinlege, und die Welt rette. Ich jongliere mit Feuerbällen, halte die Zeit an, besiege Zombies und bekomme das Mädchen. Alles, was ich kenne oder mir einfällt, gerne bunt gemischt, zu (fast) jeder Zeit, an (fast) jeem Ort.


Falls mich beim Filmschauen eine spannende oder emotionale Szene besonders anspricht, würde ich am liebsten auf die Pausetaste drücken, um kurz in meinem eigenen Kopfkino eine ganz ähnliche Szene ablaufen zu lassen, die ich mir aus dieser frischen Inspiration kurzerhand zusammenbaue. Wenn ich allein vor dem Fernseher sitze, mache ich das auch schonmal.


Ich kann das Thema bei Gelegenheit noch näher ausführen, denn es lohnt sich, darüber zu sprechen – in den Folgejahren fand ich nämlich heraus, dass ich mit dieser Eigenschaft gar nicht so alleine bin, ich wie ich immer dachte.


Nun, das war der erste Punkt - das Träumen.

Und das Schreiben?


Tja, vom Filmemachen habe ich keine Ahnung. Comics zeichnen kann ich nicht. Und alle anderen Optionen, eine Geschichte zu erzählen, erfordern eine professionelle Ausbildung.

Aber Schreiben, das konnte ich. Das kann eigentlich jeder, aber ich mochte es auch.


In meiner Arbeit als Ingenieur und Software-Entwickler schreibe ich heute noch regelmäßig e-mails in Form wohlformulierter und korrekt punktierter Sätze, die mein seriöses Anliegen zum Ausdruck bringen, nur um kurz darauf ein völlig formlos dahingekritzeltes „ok passt“ zurückzuerhalten.

Irgendwann wurde mir klar, dass nicht die anderen einen an der Macke haben, sondern ich.


Nun sind e-emails und ein Hang zu wohlformulierter Sprache definitiv etwas anderes, als ein ganzes Buch zu produzieren.

An besagtem Tag auf der Couch schloss ich mit mir also eine Wette ab.

Ich musste zehn Seiten frei herunter schreiben mit einer Geschichte, die mir spontan einfällt. Wenn beim erneuten Durchlesen das, was ich produziert habe, wenigstens halbwegs lesbar ist, dann schreibe ich einen ganzen Roman.

Das war 2013.

Jetzt, im Jahr 2022 stehe ich vor 900 Normseiten meiner Geschichte um den Planeten Tworra, Tristan Wallace und eine Organisation namens Blackwatch.


Viel Fantasie, ein Hang zum Texteschreiben und eine Wette gegen mich selbst haben mich hierher gebracht.


Den Status der letzten Überarbeitungen bis hin zu einer Veröffentlichung könnt ihr auf den anderen Seiten dieses Web-Auftritts verfolgen, aber fest steht: Diese Wette hab ich gewonnen ;-).


Schreibt ihr auch, oder überlegt ihr, es zu tun? Habt ihr einen Blog oder seit ihr schriftstellerisch tätig? Ich freue mich, von euch zu hören, Kommentare zu lesen oder mich einfach mit euch austauschen zu können.



1 Kommentar


erika
28. Juli 2022

wow, wußte gar nicht, dass Du eine Wette mit Dir abgesprochen hast. Super Idee - etwas zu machen, bzw. dabei zu bleiben.

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